COPD – Die Lungenkrankheit mit 8 natürlichen Methoden behandeln

Mit einer Änderung des Lebensstils und medizinischer Behandlung können COPD-Patienten das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen.
COPD – Die Lungenkrankheit mit 8 natürlichen Methoden behandeln

Von der chronisch obstruktiven Lungenkrankheit COPD (chronic obstructive pulmonary disease) sind etwa 1 von 7 Erwachsenen über 45 Jahren betroffen, in älteren Altersgruppen ist sie noch verbreiteter. In der Schweiz leiden rund 400’000 Menschen an dieser Lungenkrankheit. In der westlichen Welt sind 80-90% der an der chronisch obstruktiven Lungenkrankheit Erkrankten durch Rauchen verursacht. Sie ist die vierthäufigste Todesursache in der Schweiz.

Was ist COPD?

Als Obstruktion wird der teilweise oder komplette Verschluss des Lumens (der innere Hohlraum) eines Hohlorgans oder eines Abschnittes von Gefässsystemen bezeichnet, der durch Blockade von innen oder auch von ausssen zustande kommt. Bei der chronisch obstruktiven Lungenkrankheit sind die Lunge und die Atemwege beschädigt und behindern den Luftstrom in die und aus der Lunge. Durch diese Schäden werden Atembeschwerden verursacht.

Im Frühstadium von COPD können Sie folgende Symptome wahrnehmen:

  • Engegefühl in der Brust
  • Husten mit Schleimbildung
  • Keuchen

Bei fortgeschrittener Krankheit können Sie selbst bei minimaler Aktivität Schwierigkeiten haben, zu Atem zu kommen. Folgende Symptome können zudem auftreten:

  • Häufige Infektionen der Atemwege
  • Schubweise Verschlechterung der Symptome
  • Blau oder grau verfärbte Lippen oder Fingernägel

Der Schweregrad der COPD hängt vom Ausmass der Lungenschädigung ab.

Neben der Inanspruchnahme ärztlicher Hilfe können die folgenden natürlichen Methoden bei der Behandlung von COPD hilfreich sein.

1. Rauchen von Zigaretten, E-Zigaretten und Dampfen vermeiden

Die chronische obstruktive Lungenerkrankung betrifft in der Schweiz jeden Vierten Raucher.

Das Rauchen von Zigaretten setzt die Lunge einem Reizstoff aus, der körperliche Schäden verursacht, weshalb Raucher häufig eine COPD entwickeln. Rauchen ist für 9 von 10 COPD-Todesfällen verantwortlich.

Neben Zigarettenrauch kann COPD auch durch das Einatmen anderer lungenreizender Stoffe, wie chemische Dämpfe, Staub oder Luftverschmutzung verursacht werden. Menschen, die in ihrer Kindheit Zigarettenrauch ausgesetzt waren, können anfälliger für chronische Lungenerkrankungen sein. Zusammen mit der Belastung durch andere Luftschadstoffe kann die Entwicklung und das Wachstum der kindlichen Lungen verlangsamt werden.

Eine Studie konnte aufzeigen, dass E-Zigaretten bei Mäusen die körpereigene Abwehr gegen Atemwegsinfektionen schwächen. Bei COPD ist das Risiko einer Lungeninfektion ebenfalls höher. Auch Dampfen erhöht das Risiko.

Bei Rauchern mit COPD treten Lungenschäden schneller auf als bei ehemaligen Rauchern mit COPD.

Erfahren Sie hier, wie Sie es schaffen können, mit dem Rauchen aufzuhören.

2. Seien Sie aktiv

Aufgrund der Kurzatmigkeit, zu der COPD führen kann, ist es möglicherweise schwierig, aktiv zu bleiben. Die Steigerung des Fitnessniveaus kann Kurzatmigkeit jedoch lindern und die Lebensqualität verbessern.

Gehen, Joggen und Radfahren können bei COPD eine Herausforderung sein. Eine Studie ergab, dass Übungen im Wasser, wie Schwimmen und Aqua-Walking, COPD-Patienten leichter fallen.

Dass Yoga und Tai Chi für Menschen mit COPD von Vorteil sein können, zeigten weitere Studien. Diese Sportarten können die Lungenfunktion und die Belastungstoleranz verbessern.

3. Halten Sie ein gesundes Gewicht

Ein gesundes Körpergewicht zu halten ist auch für Menschen mit COPD wichtig.

Bei Übergewicht

Sind Sie übergewichtig, müssen Ihr Herz und Ihre Lunge mehr arbeiten, was die Atmung erschweren kann. Die Wahrscheinlichkeit, weitere Erkrankungen zu haben, welche die COPD verschlimmern, ist bei Übergewicht zudem grösser. Darunter fallen:

Folgende Empfehlungen können Ihnen helfen, Gewicht zu verlieren. Unter Umständen kann Sie ein Arzt oder Ernährungsberater bei Ihrem Ziel unterstützen.

  • Verringern Sie die Gesamtzahl der Kalorien, die sie zu sich nehmen
  • Essen Sie mehr frisches Obst und Gemüse und weniger fettes Fleisch
  • Verzichten Sie auf Junkfood, Alkohol und gesüsste Getränke
  • Erhöhen Sie ihre tägliche Aktivität

Lesen Sie hier mehr zum Thema gesundes Körpergewicht und BMI.

Bei Untergewicht

Studien haben gezeigt, dass Menschen mit Untergewicht ein höheres Risiko haben, an COPD zu sterben, als normal- oder übergewichtige Menschen, wobei die Gründe nicht ganz klar sind. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass dies auf mehrere Faktoren zurückzuführen ist, wie z.B.:

  • Schlechtere Funktion des Immunsystems
  • Geringere Muskelkraft
  • Verschlimmerung der Lungenerkrankung
  • Häufigere Krankheitsschübe

Zudem verbrauchen Menschen mit schwerer COPD bis zu 10 Mal mehr Kalorien als Menschen ohne COPD. Der Grund ist, dass die Atmung schwer fällt.

Leiden Sie an derchronisch obstruktiven Lungenkrankheit und sind Sie untergewichtig, kann es schwierig sein, genügend zu essen. Folgende Massnahmen können Ihnen helfen, Ihr Körpergewicht zu erhöhen:

  • Nehmen Sie zusätzliche Shakes zu sich für mehr Kalorien
  • Essen und trinken Sie kalorienreichere Lebensmittel und Getränke wie Erdnussbutter, Vollmilch, Eiscreme und Pudding
  • Essen Sie häufiger über den Tag verteilt
  • Erfahren Sie mehr zu appetitsteigernden Massnahmen hier

Suchen Sie einen Arzt oder Ernährungsberater auf, wenn Sie Hilfe bei der Gewichtszunahme benötigen.

4. Stressbewältigung

Für Menschen mit COPD können Stress, Angstzustände und Panikattacken besonders gefährlich sein. Diese Gefühle können die Fähigkeit der Betroffenen, mit ihrer Krankheit umzugehen, sowie ihre allgemeine Gesundheit und Lebensqualität negativ beeinflussen. Nach einer Panikattacke können sich bei COPD-Patienten die Atembeschwerden verschlimmern.

Mit Aktivitäten wie Yoga, Meditation und Massagen können Sie Ihren Stresspegel reduzieren. Möglicherweise benötigen Sie professionelle psychologische Hilfe, um Stressoren zu erkennen und zu lernen, wie Sie am besten damit umgehen können.

5. Atmungsübungen

Atemübungen können Menschen mit COPD helfen, indem sie die Atemnot verringern, die Lebensqualität verbessern und die Müdigkeit mindern.

Die beiden wichtigsten Atemtechniken, die für COPD-Patienten empfohlen werden, sind die Lippenbremse- und die Zwerchfellatmung. Diese Atemtechniken helfen, Luft zu bekommen, ohne nach Luft ringen zu müssen.

6. Nahrungsergänzung bei COPD

In einer Studie konnte aufgezeigt werden, dass Menschen mit schwerer COPD häufig einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel haben. Vitamin-D-Präparate sollen entsprechend Atemwegsinfektionen und Anzeichen derchronisch obstruktiven Lungenkrankheit verringern können.

Des Weiteren können Sie folgende Nahrungsergänzungsmittel in Erwägung ziehen:

  • Omega-3-Fettsäuren: Fischöl-, Krillöl- oder Algenpräparate können sich positiv auf die Entzündungshemmung auswirken.
  • Essenzielle Aminosäuren: Diese Eiweiss-Bausteine, wie L-Carnitin, können die kognitiven Funktionen und die Muskelkraft verbessern, insbesondere bei untergewichtigen Personen.
  • Antioxidative Vitamine: Studien haben gezeigt, dass die Vitamine A, C und E die Lungenfunktion von Menschen mit COPD verbessern, insbesondere in Kombination mit Omega-3-Fettsäuren.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen, da einige mit bestimmten Medikamenten interagieren können.

7. Ätherische Öle

Die ätherischen Öle aus Myrtol, Eukalyptus, Orangen und Zataria-Multiflora können laut Forschungsergebnissen (Ergebnisse von Lungenzellproben und nicht von denen einer lebenden Person) die Entzündung der Atemwege verringern.

Sprechen Sie, wie bei allen Nahrungsergänzungsmitteln, mit Ihrem Arzt, bevor Sie ätherische Öle verwenden.

8. Pflanzliche Heilmittel bei COPD

Curcumin, das Antioxidans in Kurkuma, zeigte in einer Studie eine schützende Wirkung und eine Unterdrückung der Atemwegsentzündung sowie ein verlangsamtes Fortschreiten von Lungenkrebs bei Mäusen.

Ginseng allein oder in Kombination mit anderen Kräutern wird zunehmend bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung eingesetzt, da es die Lungenfunktion verbessert.

Die Wirkkraft pflanzlicher Heilmittel darf nicht unterschätzt werden. Sprechen Sie daher mit Ihrem Arzt, bevor Sie Phytotherapeutika verwenden.

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