Psoriasis – Symptome lindern und Begleiterkrankungen vorbeugen

Naturheilkundliche und schulmedizinische Behandlungsmethoden sowie Lebensstilempfehlungen für eine bessere Lebensqualität mit Psoriasis.
Psoriasis – Schuppenflechte-Symptome lindern und Begleiterkrankungen vorbeugen

Psoriasis ist eine verbreitete chronische, nicht ansteckende Autoimmunerkrankung, die vor allem die Haut betrifft. Die Schuppenflechte zeigt sich durch gerötete, schuppige Hautstellen, die von Juckreiz begleitet werden können. Mit der richtigen Behandlung können gesundheitliche Komplikationen wie Psoriasis-Arthritis und Diabetes eingedämmt werden.

Unbehandelt kann sich die Schuppenflechte verschlimmern, es kann zu starkem Juckreiz und Schmerzen auf der Haut kommen. Psoriasis-bedingte Entzündungen können auch fortschreiten und zu zusätzlichen Komplikationen führen, die andere Teile des Körpers betreffen.

Was ist Psoriasis?

Als Autoimmunerkrankung entsteht Psoriasis durch Immunzellen im Körper, die fälschlicherweise normale, gesunde Zellen angreifen.

Der Körper produziert innerhalb von Tagen statt Wochen neue Hautzellen. Diese Zellen bilden auf der Hautoberfläche dicke, schuppige Flecken.

Die typischen Symptome von Psoriasis

Zu den typischen Symptomen von Psoriasis können folgende gehören:

  • dicke, verfärbte Hautflecken mit einem Belag aus silbrigen Schuppen
  • trockene und rissige Haut, die bluten oder jucken kann
  • dicke, geriffelte und löchrige Nägel

Diese Symptome können in Schüben auftreten. Es kann Perioden geben, in denen man symptomfrei ist.

Arten von Psoriasis

Psoriasis kann in verschiedenen Formen auftreten. Die Typen werden wie folgt auseinandergehalten, wobei gleichzeitig mehrere Formen bei einem Patienten auftreten können (Bilder zu den verschiedenen Arten finden Sie z.B. hier):

  • Plaque-Psoriasis: 80-90% der Menschen mit Psoriasis entwickeln Plaques. Dicke, erhabene Hautflecken mit silbrigen Schuppen, meist auf der Kopfhaut, dem unteren Rücken, den Ellenbogen und Knien.
  • Kopfhaut-Psoriasis: Dicke Flecken auf der Kopfhaut, die sich auch auf Stirn, Nacken und Ohren ausbreiten können. Manchmal mit Haarausfall.
  • Nagelpsoriasis: Gelblich-braune oder weisse Flecken auf den Nägeln, die auch löchrig sein, bröckeln oder sich von den Fingern oder Zehen lösen können.
  • Psoriasis guttata: Tritt meist bei jungen Erwachsenen und Kindern auf. Kleine, verfärbte, schuppige Flecken auf der Haut. Auslöser ist in der Regel eine Infektion der oberen Atemwege (Streptokokkeninfektion).
  • Psoriasis inversa: Seltenere Psoriasis-Art, die in Hautfalten auftritt, z.B. in den Achselhöhlen und im Bereich unter den Brüsten.
  • Pustulöse Psoriasis: Pusteln in einer bestimmten Region, z.B. an den Händen oder Füssen, oder am ganzen Körper. Ausgelöst durch Infektionen, übermässige UV-Bestrahlung, bestimmte Medikamente oder Stress.
  • Erythrodermische Psoriasis: Seltene Form der Schuppenflechte, die oft den grössten Teil des Körpers betrifft und lebensbedrohlich sein kann. Auslöser sind u.a. ein schwerer Sonnenbrand und bestimmte Medikamente.

Begleiterkrankungen von Psoriasis

Psoriasis-Patienten haben ein erhöhtes Risiko, bestimmte längerfristige Erkrankungen zu entwickeln:

  • Psoriasis-Arthritis: Eine chronisch entzündliche Gelenkerkrankung, die bei ca. 15% der Menschen mit Schuppenflechte auftritt. Nebst der krankhaften Veränderung von Haut und/oder Nägeln treten schmerzhafte Entzündungen der Gelenke oder der Wirbelsäule auf. Das Risiko, an Psoriasis-Arthritis zu erkranken, erhöht sich bei Menschen, die fettleibig sind, schwere Psoriasis, Stress, Gelenk- oder Knochenverletzungen haben oder Infektionen entwickeln.
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Erhöhtes Risiko, Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Arrhythmien zu entwickeln, da die Immunzellen, die die Entzündung bei Psoriasis verursachen, ins Blut wandern können.
  • Metabolisches Syndrom: Eine Kombination aus verschiedenen Stoffwechselstörungen, darunter abdominale Adipositas, Insulinresistenz, Erhöhter Blutzucker, erhöhter Cholesterinspiegel und hoher Blutdruck. Es tritt bei etwa 40% der Menschen mit Psoriasis auf.
  • Typ-2-Diabetes: Bei Menschen mit schwerer Psoriasis besteht ein erhöhtes Risiko, einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln.
  • Angstzustände und Depressionen: Psoriasis-Schübe können sich erheblich auf das Selbstwertgefühl der Betroffenen auswirken und Stress hervorrufen.
  • Entzündliche Darmerkrankungen: Menschen mit Psoriasis haben ein beinahe doppelt so grosses Risiko, an einer entzündlichen Darmentzündung wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn zu erkranken.
  • Nierenerkrankung: Das Risiko einer chronischen Nierenerkrankung ist bei Menschen mit Psoriasis um das zweifache höher als bei Menschen ohne Psoriasis.

Behandlungsmöglichkeiten für Psoriasis

Psoriasis gilt als nicht heilbar. Doch können mittels Naturheilkunde, Schulmedizin und Lebensstilanpassungen die Symptome gelindert und Begleiterkrankungen vorgebeugt werden.

Naturheilkundliche Behandlungsmöglichkeiten

Bei leichter Psoriasis oder als Begleitmethoden schulmedizinischer Behandlungen bei schwereren Psoriasisformen kann die Naturheilkunde zur Linderung der Symptome und zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens beitragen. Naturheilpraktiker können individuelle Konzepte erstellen, die folgende Bestandteile enthalten können:

  • Ernährungsanpassung
    • insbesondere Reduktion von tierischem Eiweiss und fetten und scharfen Speisen, Industriezucker und Zitrusfrüchten, evtl. Glutensensitivität überprüfen
    • Entgiftung, Darmsanierung (Aufbau der Darmbakterien), Ausgleich des Säure-Basen-Haushalts
    • Nahrungsergänzung: u.a. Vitamin A zur Anregung der Regenerationsprozesse der Haut
  • Bäder: Meersalz oder Sole-Kleie, Kneippen
  • Hautpflege:
    • Einreibungen: z.B. Johanniskraut-, Sanddorn- oder Leinöl sowie reines Aloe-Vera-Gel
    • Packungen aus Quark oder Heilerde
  • Phytotherapie (wichtige Pflanze zur äusserlichen Anwendung: Mahonie-Salbe, innerlich: Weihrauch-Präparate)
  • Homöopathie (Sarsaparillewurzel)

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Naturheilpraktiker, bevor Sie selbständig pflanzliche Präparate anwenden, da diese Wechselwirkungen mit Medikamenten haben können.

Schulmedizinische Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlungsmöglichkeiten variieren je nach Art und Schweregrad der Schuppenflechte.

  • Topische Behandlung: Die lokale äusserliche Behandlung ist in der Regel die erste Massnahme bei Psoriasis. Dabei handelt es sich um entzündungshemmende sowie Schwellungen und Verfärbungen reduzierende Salben, Shampoos, Badelösungen, etc..
  • Phototherapie: Die Haut wird UVB-Strahlen ausgesetzt, welche eine Verlangsamung des Wachstums der Hautzellen, eine Unterdrückung des überaktiven Immunsystems sowie eine Verringerung der Entzündung und des Juckreizes bewirken.
  • Systemische Behandlung: Medikamente, die das Wachstum der Hautzellen verlangsamen und die Entzündungen verringern. Möglicherweise erforderlich bei Psoriasis, die auf topische Behandlungen und Phototherapie nicht anspricht.
  • Biologika: Arzneimittel, die sich spezifisch gegen bestimmte Immunzellen oder Proteine des Immunsystems richten.

Besprechen Sie das Vorgehen mit Ihrem Arzt/Dermatologen.

Lebensstilanpassungen

Naturheilkundliche und schulmedizinische Behandlungen können helfen, die Symptome der Psoriasis zu lindern. Betroffene können jedoch auch in ihrem täglichen Leben Massnahmen ergreifen, um die Symptome der Schuppenflechte zu lindern und Begleiterkrankungen vorzubeugen:

  • Nicht Rauchen (Vorsicht bei Nikotin-Pflastern, welche die Haut reizen können)
  • Alkoholkonsum einschränken
  • Sonnenbäder nehmen, jedoch Sonnenbrand vermeiden
  • bei Juckreiz die Haut möglichst nicht Kratzen
  • parfümfreie Feuchtigkeitscremes verwenden
  • Überhitzung beim Duschen oder Baden vermeiden
  • Hautverletzungen, Schnittwunden und Insektenstiche so weit wie möglich vermeiden
  • ein moderates Gewicht halten und regelmässig Sport treiben
  • ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung
  • Entspannung und Rhythmus ins Leben bringen, Stressmanagement
  • Seelisch-psychische Belastungen angehen (Gesprächs- oder Paartherapie)

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