Niedriger Testosteronspiegel: Diese natürlichen Mittel helfen

Symptome, Ursachen und was Sie unternehmen können, um einem niedrigen Testosteronspiegel entgegenzuwirken.
Niedriger Testosteronspiegel: Diese natürlichen Mittel helfen

Testosteron ist das wichtigste Sexualhormon des Mannes. Mit zunehmendem Alter kann die Testosteronproduktion nachlassen. Die Symptome eines niedrigen Testosteronspiegels können unter anderem Erektionsstörungen oder die Abnahme der Knochenmasse und des Sexualtriebs sein. Erfahren Sie hier, wie Sie Ihren Testosteronspiegel aufrechterhalten können.

Testosteron und seine Funktionen im Körper

Die Funktionen des Hormons Testosteron beim Mann sind insbesondere die folgenden:

  • Die Entwicklung des Penis und der Hoden
  • Spermienproduktion
  • Gesichts- und Schambehaarung
  • Die Vertiefung der Stimme während der Pubertät
  • Knochenwachstum und Knochenstärke
  • Grösse und Stärke der Muskeln
  • Sexualtrieb

Als niedriger Testosteronspiegel werden weniger als 300 Nanogramm (ng) des Hormons pro Deziliter (dl) Blut definiert. Bei Männern über ca. 30 Jahren fällt der Serumspiegel des Testosterons langsam, aber stetig (um etwa 1–2% pro Jahr) ab.

Niedriger Testosteronspiegel – Die Symptome

Die häufigsten Anzeichen und Symptome von niedrigem Testosteron sind nachfolgend aufgeführt.

Verminderter Sexualtrieb

Ein niedriger Testosteronspiegel geht häufig mit einem verminderten Sexualtrieb einher.

Eine nachlassende Libido ist eine natürliche Alterserscheinung. Ist die Ursache aber ein niedriger Testosteronspiegel, werden Sie einen deutlichen Rückgang Ihres Sexualtriebs feststellen.

Zunahme des Körperfetts

Weniger Testosteron kann zu mehr Körperfett führen. Überschüssiges Fett beeinträchtigt die Fähigkeit des Körpers, Testosteron zu produzieren und effektiv zu verwerten, was den bereits niedrigen Testosteronspiegel weiter senkt.

Geringere Muskelmasse

Testosteron ist an der Entwicklung von Muskelmasse mit beteiligt. So kann ein verminderter Spiegel des Hormons zu einem Verlust an Muskelmasse führen.

Verminderte Knochenmasse

Testosteron hilft auch bei der Bildung von Knochengewebe und der Erhaltung des Knochenvolumens. Ein niedriger Testosteronspiegel kann zu einer Verringerung dieses Volumens führen und die Knochen anfälliger für Brüche machen.

Energiemangel

Ein niedriger Testosteronspiegel kann zu Energiemangel und Müdigkeit führen. Auch nach ausreichender Ruhe kann man sich müde fühlen oder ein vermindertes Interesse an Sport und Bewegung entwickeln.

Niedriger Testosteronspiegeln und Erektionsstörungen

Das Erreichen oder Aufrechterhalten einer Erektion kann durch einen niedrigen Testosteronspiegel erschwert sein.

Ein niedriger Testosteronspiegel ist jedoch nicht unbedingt eine direkte Ursache für Erektionsstörungen. Andere Faktoren, die eine erektile Dysfunktion verursachen können, sind beispielsweise:

  • Stress oder Angstzustände
  • Alkoholkonsum
  • Rauchen
  • Probleme mit der Schilddrüse
  • hoher Cholesterinspiegel
  • Bluthochdruck
  • Diabetes

Verringerung der Hodengrösse

Ein niedriger Testosteronspiegel kann zu einer Verkleinerung der Hoden führen. Zudem kann sich der Hodensack weicher anfühlen als üblich.

Verringerte Spermamenge

Aus Sperma besteht der Grossteil des männlichen Ejakulats. Es hilft den Spermien, sich zur Eizelle zu bewegen. Das Hormon Testosteron regt die Spermaproduktion an. Eine verminderte Spermamenge kann auf einen Testosteronabfall hinweisen. Dies kann zu Fruchtbarkeitsproblemen führen.

Schlafschwierigkeiten

Auch Schwierigkeiten einzuschlafen oder durchzuschlafen können Folgen eines niedrigen Testosteronspiegels sein. Niedrige Testosteronwerte treten häufig bei an Schlafapnoe leidenden Männern auf. Schlapnoe führt zu einem vorübergehenden Atemstillstand, der den Schlaf stören kann.

Stimmungsschwankungen

Die Neigung zu Konzentrationsschwäche, Reizbarkeit und Depressionen wird mit einem niedrigen Testosteronspiegel in Verbindung gebracht.

Eine Studie (2017) stellte fest, dass eine Testosteronersatztherapie die Depressionssymptome und die allgemeine Lebensqualität von Menschen mit niedrigem Testosteronspiegel verbessern konnte.

Ursachen eines niedrigen Testosteronspiegels

Die Testosteronproduktion beginnt beim Mann im Allgemeinen nach dem 30. Lebensjahr zu sinken. Es können aber auch jüngere Männer einen niedrigen Testosteronspiegel haben.

Eine Störung der Keimdrüsen (Hoden beim Mann, Eierstöcke bei der Frau) oder des Hypothalamus/der Hypophyse kann zu einem Hypogonadismus führen.

Beim Mann kann Hypogonadismus, ein Zustand, bei dem die Hoden wenig oder kein Testosteron produzieren, in jedem Alter auftreten.

Zu den Bedingungen, die Hypogonadismus verursachen können, gehören:

  • Verletzungen oder Infektionen der Hoden
  • Erkrankungen der Hirnanhangsdrüse oder andere Hormonstörungen
  • Chemotherapie oder Strahlenbehandlung bei Krebs
  • Alkohol- und Drogenmissbrauch
  • Medikamente, z.B. Kortikosteroide oder Opiate zur Schmerzlinderung
  • Genetische Erkrankungen (z.B. Klinefelter-Syndrom)

Den Testosteronspiegel natürlich steigern

Folgende Änderungen des Lebensstils und der Ernährung können helfen, den Testosteronspiegel zu erhöhen.

Bewegung und Gewichtsreduktion

Der Testosteronspiegel kann durch Gewichtsabnahme und Sport oftmals erhöht werden. Die Häufigkeit eines Testosteronmangels liegt bei Menschen mit Übergewicht oder Diabetes mellitus Typ 2 bei rund 50%.

Ausgewogene Ernährung

Negativ beeinflusst wird der Testosteronspiegel durch eine Ernährung mit hohem Anteil an gesättigten Fetten. Zink hingegen sowie Omega-3-Fettsäuren und antioxidative Vitamine können die Testosteronproduktion unterstützen.

Erhöhen Sie Ihren Testosteronspiegel mit einer ausgewogenen Ernährung mit nährstoffreichen Vollwertprodukten und wenig gesättigten Fetten.

Genügend Schlaf

Schlafmangel kann sich negativ auf den Hormonspiegel auswirken. Räumen Sie dem Schlaf Priorität ein, um Ihren Testosteronspiegel aufrecht zu erhalten. Versuchen Sie, jede Nacht mindestens 7 bis 8 Stunden zu schlafen.

Stress-Reduktion

Mit Stress steigern wir den Spiegel des Hormons Cortisol, welches für die Steuerung einer Reihe von Prozessen, einschliesslich der Immunreaktion und des Stoffwechsels, verantwortlich ist. Erhöhtes Cortisol wiederum wirkt sich negativ auf das Testosteron aus.

Nahrungsergänzung zum Entgegenwirken eines niedrigen Testosteronspiegels

Vitamin D

Es kann einen Mangel ausgleichen und sogar zu einem erhöhten Testosteronspiegel beitragen. Täglich mindestens 15 Minuten direkte Sonneneinstrahlung können dazu beitragen, den Vitamin-D-Spiegel aufrechtzuerhalten. Auch in Lebensmitteln finden sich Quellen mit hohem Vitamin-D-Gehalt. Dazu gehören Lachs und andere fette Fische, angereicherte Milch- und Getreideprodukte.

DHEA

Dieses Hormon trägt zur Produktion von Testosteron und anderen Hormonen, die die Körperzusammensetzung beeinflussen, bei. Wie der Testosteronspiegel, sinkt mit zunehmendem Alter auch der DHEA-Spiegel. DHEA-Präparate können kleine, aber signifikante positive Auswirkungen auf die Körperzusammensetzung haben. Gesunde Fette können dem Körper helfen, das von ihm produzierte DHEA zu nutzen.

Magnesium

Bei einem Magnesiummangel kann die Supplementierung dieses Minerals dazu beitragen, den Testosteronspiegel wieder zu normalisieren.

Zink

Wie Magnesium kann auch Zinkmangel zu einem Absinken des Testosteronspiegels beitragen. Eine Studie (2007) zeigte, dass eine Zinkergänzung den Rückgang des Testosteronspiegels verhindern konnte.

Sowohl Magnesium- als auch Zinkmangel kann durch die Ernährung ausgeglichen werden. Magnesiumreiche Lebensmittel sind u.a. Vollkornprodukte und dunkles Blattgemüse. Zink ist ebenfalls in dunklem Gemüse, Leinsamen oder Kürbiskernen enthalten.

Kreatin

Kreatin ist bekannt für seine geringe, aber zuverlässige Testosteronsteigerung. Natürliche Quellen von Kreatin sind beispielsweise Lachs, Thunfisch und Rindfleisch.

Erhöhter Alkoholkonsum

Alkohol kann aufgrund seiner Auswirkungen auf den Körper, einschliesslich hormoneller Reaktionen und Zellschäden, einen niedrigen Testosteronspiegel verursachen.

Medikamente

Verschreibungspflichtige Medikamente sind einer der häufigsten Gründe für einen niedrigen Testosteronspiegel. Statine beispielsweise, Medikamente zur Senkung des Cholesterinspiegels, sollen teilweise durch eine Verringerung des Testosterons wirken.

Sollten Sie den Verdacht haben, dass ein niedriger Testosteronspiegel auf die Einnahme von Medikamenten zurückzuführen ist, sprechen Sie mit Ihrem Arzt.

Testosteronersatztherapie

Eine Testosteronersatztherapie (TRT) kann dann verschrieben werden, wenn mehrere Symptome eines niedrigen Testosteronspiegels auftreten und Bluttestergebnisse auf einen Mangel hinweisen.

Die Verabreichungsmethoden für TRT sind u.a. Gele, Hautpflaster oder Spritzen. Präparate mit kurzer Wirkungsdauer sind sinnvoll, um bei Nebenwirkungen bzw. Kontraindikationen eine rasche Beendigung der Substitutionstherapie zu ermöglichen.

Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten

Ein niedriger Testosteronspiegel muss nicht mit Symptomen verbunden sein. Häufig erfährt man erst nach einer routinemässigen körperlichen Untersuchung mit Blutuntersuchung davon.

Stellen Sie eines oder mehrere der oben genannten Symptome fest, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

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